Eine Frage der Ähre

Der Deutsche Fußballbund (DFB) und andere Sportverbände möchten das Ehrenamt ausbauen. Angeblich sei das darin enthaltene Vitamin E gesund. Doch hier irrt die größte und mächtigste Sportorganisation Deutschlands.
 Vitamin A(rbeit) ist besser als Vitamin E(hrenamt)!

Und gesünder für den Sozialstaat Deutschland, weil nur durch (bezahlte) Arbeit die Beiträge für unser soziales System erwirtschaftet werden. Medizinisch gesehen steht zudem fest: Mangelerscheinungen von Vitamin E sind in Europa selten. Bei Vitamin A sieht es schon anders und viel dramatischer aus.
Kombiniert man hingegen beide Vitamine, so erhält man das neue Vitamin Ä(hrenamt), das Menschen Brot und Arbeit gibt und sie somit satt macht und zugleich auch die Sozialkassen füllt.    "Aktion Ährenamt" würde sich (zudem) besser anhören, und man könnte gemeinsam mit der gebeutelten Landwirtschaft sicherlich eine pfiffige und zunkunftsorientierte PR-Aktion starten, mit der man auch einen Volltreffer landen kann.

Angesichts von 100 Millionen Euros, die der DFB auf der hohen Kante hat, ist die Propagierung von Arbeitsplatzvernichtung ein Skandal. Wer soviel Geld hat, kann - wenn er will - ein eigenes Arbeitsplatzprogramm initiieren. Die in den Vereinen engagierten Menschen sollten sich nicht mit einem Zwanziger als Honorar zufrieden geben. Ein paar Euros mehr als eine eine Hand voll Dankeschön sollte ihre Arbeit (auch den Eltern) schon wert sein.
Die Aktion Ährenamt meint: Zu Risiken und Nebenwirkungen des DFB-Vitamincocktails fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker oder den Finanzminister. Aber der hat ja im Dezember 2006 runde 420 Millionen Euro für die Förderung des Ehrenamts und der Subventionierung von Vereinen zur Verfügung gestellt - trotz Warnung von Finanzexperten (S. 54-58).
Übrigens: Es gibt bequemere Möglichkeiten, sein Geld zu verdienen oder seine Rente zu sichern. Und wie sagte schon Mark Twain: "Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast, desto besser wird sie bezahlt.“