Verantwortung

Qualität kostet. Kein ernst zu nehmender und verantwortungsbewusster Vater oder Mutter wird dies leugnen wollen. Im Gegenteil, die Eltern sind auch bereit, Geld für die Hobbies und die Betreuung ihrer Kinder auszugeben und Beitragsanpassungen von Vereinen mit zu tragen (s. Kids-VA S. 42), wenn sie ihnen vernünftig kommuniziert und mit einem ansprechenden Leistungspaket präsentiert werden. Die Elternbeiträge sind daher auch ein Ausdruck der elterlichen Eigenverantwortung (oder besser: Zuständigkeit) für die (gute) Erziehung ihrer Kinder, die sie als Produzenten ja nun mal haben.

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Um notwendige Preisderhöhungen zu rechtfertigen, muss aber die Qualität der Angebote stimmen. Und hier sind nun die Vereine in der Pflicht, entsprechende qualifizierte Angebote zu schaffen, die von den Mitgleidern finanziert werden müssten:

Die Vereinsarbeit darf aber nicht dazu führen, dass sich der Staat und die Kommunen aus der Verantwortung zurückziehen. Wenn Erziehung ihnen wichtig ist, dann müssen sie auch ihren finanziellen Beitrag dazu leisten. Kinderkrippen und Kitas sind da nur ein Handlungsfeld. Durch Beantragung von öffentlichen Mitteln für die Jugend- und Sozialarbeit (beim (Bundes-)Land XY, der Stadt XY, Agentur für Arbeit, lokalen ARGEn) können die Vereine sozialversicherungspflichtigen Stellen einrichten und finanzieren und viele Menschen in Arbeit bringen.

Übrigens, Hobbies - auch die in Vereinen - kosten nun einmal Geld.  Daher sollte man wissen, wieviel man ausgeben muss/will, bevor man sich für einen bestimmten Zeitvertreib entscheidet. Denn warum sollten Staat und Unternehmen eigentlich Hobbies subventionieren, wie viele es fordern? Zur Ausübung eines Hobbies in Sportvereinen ist nun einmal auch ein gewisser Organisationsgrad und auch eine Verwaltungsarbeit nötig, die von den Mitgliedern geleistet oder gezahlt werden muss. Von wem denn sonst, wenn nicht von den "Verursachern" bzw. Nutznießern?

Schimmert bei der Forderung nach Förderung durch den Staat/die Öffentlichkeit da nicht der Geizhals und auch eine gewisse Selbstüberschätzung bei Eltern und Vereinsfunktionären durch?

Es ist jedenfalls an Dreistigkeit kaum zu überbieten, dass dieser Egoismus und die fröhlich ausgelebte Schrappsackmentalität auch noch als gesellschaftlich wertvoll verkauft und ihren Akteure sich als kostbarer guter Geist präsentieren, nach dem Motto: "Nie war ich so wertvoll wie heute!". Dabei ist das Gegenteil der Fall: sie scheinen eher von einigen Geistern verlassen zu sein und leiden unter erheblichen Wahrnehmungsstörungen.Der Gipfel der Unverschämtheit ist jedoch, dass diese Nassauer und Schnorrermentalität in den Medien auf Kosten der Gebührenzahler in der ARD <a href="http://www.ard.de/intern/presseservice/-/id=8058/nid=8058/did=866550/pam8e1/index.html" target="_blank">öffentlich-rechtlich ab

Wussten sie, dass im Jahre 2008 in Deutschland 4,6 Milliarden Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet wurden? Würden auf diese Stunden von den Begünstigten zwei Euro Steuern und Sozialabgaben entrichtet, so würden diese 9,2 Milliarden € das locker reichen um 300.000 Arbeitsplätze (bei etwa 25.000 € he Arbeitsplatz) im Sozialbereich oder für Tätigkeiten mit einfacher Qualifikation zu schaffen und zu finanzieren.

Die Einführung einer Börsenumsatzsteuer, Vermögens- und Erbschaftssteuern sowie die Anhebung des Spitzensteuersatzes in Höhe von 45 auf 53 % brächten zusätzlich etwa 50 Milliarden DM Euro (Zahl korrekt?, UR) in die Kassen, mit denen man arbeiten könnte. Außerdem sollen die Deutschen bitteschön nicht so jammern, hatten sie doch im Jahre 2008 ein geschätztes Vermögen in Höhe von 8 Billionen €. (2012: 8.200 000 000 000 000 €)

Geld ist genug da, zum Jammern besteht also kein Grund. Und es wird mehr werden, denn die gleplanten Steuersenkungen können die Eltern gut in die Erziehung ihrer Kinder reinvestieren, anstatt sie für Handys Autos, Reisen oder Klamotten auszugeben. Es muss nur ein Ruck durch Deutschland gehen und die Bereitschaft geweckt werden sein, um diese Mittel zu werben und sie abzuschöpfen und so die elterliche Eigenverantwortung zu stärken.

Lesen Sie auch:

Bundesbank-Monatsbericht September 2009 (S. 136ff, 145ff.)
Einkommensstudie


"Die größte Kunst, die man im Leben lernen muss, ist die Wiedergutmachung von Irrtümern. Eines der Mittel ist, sie einzugestehen."

Hermann Melville (1819-1891)