Regierungsbeschäftigte

Damit ein Produkt sich verkauft, muss es manchmal nur mit einem anderen Etikett versehen werden, damit es nicht so altbacken und muffig daherkommt. So auch mit der Grundsicherung und den in ihrem Rahmen verteilten Tätigkeiten.

Statt dessen sollten/könnten diese (betroffenen) Arbeitssuchenden zum als Beispiel "Regierungsbeschäftigte zur besonderen Verwendung" betitelt eingesetzt werden. Das liest sich doch sehr schön und würde die Visitenkarte eines jeden Betroffenen doch ungemein schmücken. Denn das sind sie ja in ihrem gegenwärtigen Status ja ohnehin irgendwie schon. Sie warten nur noch auf die besondere Verwendung. Der Titel hat auch  sowas Erhabenes und drückt zudem eine gewisse Eleganz, Leichtigkeit und  Nonchalance aus, die zudem das Selbstbewußtsein hebt, da er ja nicht nach Arbeit klingt und eine Emotionale Bindung an den Staat bewirkt.

Ein "Regierungsbeschäftigter zur besonderen Verwendung" ist der totale Gegensatz zu dem doch eher negativ behafteten Begriff "Bürgerarbeiter". Das klingt doch recht bieder und zu  sehr nach Blut, Schweiß und Tränen, Dreck, Mühe und  Anstrengung. Und wer will sich die schon machen?

Bei der Bürgerarbeit handelt es sich im Kern ohnehin nur um eine neue Etikettierung der alten Ein-Euro-Jobs. So wie diese Ein-Euro-Jobs auf viele Menschen nicht in Arbeit gebracht haben, wird auch die Bürgerarbeit nicht weiterhelfen, dieses Ziel zu erreichen: Im Gegenteil, zielt sie doch vor allem darauf ab, Altenheimen und Sportvereinen etc. billige Arbeitssklaven zur Verfügung zu stellen. Das ist nicht unser Ziel.