Hobbies auf Staatskosten
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Sport treiben, musizieren, basteln, lesen, ins Kino gehen oder sich mit Freunden treffen: es gibt viele Arten, seine Freizeit zu verbringen und seinem Hobby zu frönen. Welche davon nun pädagogisch besonders wertvoll und daher zu fördern ist, sei einmal dahingestellt.
Viele Kinder und Jugendliche tun es, und die Eltern sind froh, dass sie ihre Sprösslinge für ein paar Stunden nicht beaufsichtigen oder sich mit ihnen beschäftigen müssen und somit etwas mehr Zeit für sich haben. Dabei sind es allerdings nicht, wie gemeinhin angenommen, die "armen" Kinder, die in den Vereinen ihrem Hobby nachgehen, sondern die Vereine betreuen überwiegend Kinder aus der Mittel- und Oberschicht für wenig Geld. Wenn stets öffentlich die angeblich so relevante erzieherische Bedeutung des Sports propagiert wird, profitieren also diejenigen, die das notwendige Geld für die Betreuung ihrer Kinder selbst aufzubringen können und Arme immer wieder als Alibi für die Legitimation ihrer Subventionen vorschieben. (Siehe Linksammlung unten) Sport trägt jedenfalls nicht per se zu einer positiven Persönlichkeitsentwicklung bei. (S.3) und beim Sporttreiben gibt es kaum Unterschiede in der Entwicklung zwischen Vereins- und Nichtvereinsmitgliedern (S.4), wie die Vereinsfunktionäre immer wieder gerne behaupten.
Eine grundsätzliche Frage muss daher erlaubt sein, nämlich die, ob es eine staatliche Aufgabe ist, jemandem seine Hobbies zu subventionieren. Was ist gesellschaftlich wertvoll daran, wenn jemand seine Freizeit in einem Verein verbringt, so dass man dies auch noch staatlich unterstützen oder propagieren muss.
Wer sich mit Freunden privat (etwa zum Kartenspiel, zum Bier in der Kneipe, zum Wandern, Kochen oder sonst was) trifft, wird doch auch nicht gefördert, obwohl er doch eigentlich das Gleiche macht und seine freie Zeit in Gesellschaft verbringt. In Fitnessstudios und bei anderen gewerblichen Freizeitanbietern (etwa in Freizeitparks, auf Kirmessen etc.) kann man auch Sport, Spiel und Vergnügen haben und die werden ja auch nicht staatlich unterstützt.
Muss man zudem bedenken, dass Kinder im Rahmen der offenen Ganztagsschule mitunter einen neun bis Zehnstundentag haben. Das ist schon genug an staatlicher Unterstützung für die Kinder; das restliche Freizeitprogramm können die Eltern daher ruhig selbst bezahlen. Außerdem sind die Kinder nach einem langen Arbeitstag sicherlich so erschöpft, dass sie keine Lust mehr für andere Aktivitäten haben, sondern sie sicherlich auch einmal gerne ausspannen möchten und sich ihre Ruhe auch redlich verdient haben.
Noch ein Wort zu Ehrenamtlichen in den Vereinen, um die ja massiv gebuhlt wird (siehe z. B. die "Aktion Ehrenamt" des DFB, die übrigens ein sehr schönes Beispiel für den egoistischen Charakter des Ehrenamtes ist). Wenn jemand ein Hobby betreibt, so muss er auch dafür sorgen, dass die Organisation dieses Freizeitvergnügens gewährleistet wird. Kann er keine Zeit dafür aufbringen, so muss gegebenenfalls einen Organisator bezahlen, der für ihn die Arbeit verrichtet. Oder Halma spuielen, ist billiger. Es kann jedenfalls nicht staatliche oder gesellschaftliche Aufgabe sein, hierfür Leute zu rekrutieren, damit Begüterte ihren Hobbys für lau frönen können. Schon gar nicht dürfen Arbeitslose als Sklaven (1-Euro-Jobber) hierzu zwangsverpflichtet werden. Das wäre Ausbeutung, ein Skandal und ist durch nichts zu rechtfertigen. Auch ein freiwilliger Einsatz darf/braucht nicht propagiert werden.
Liebe Hannelore Kraft: Welche Drogen werden in der SPD eigentlich gereicht, dass Sie so einen Unsinn verzapfen? Auch Ihr Vorschlag, "Vorlesen in Altenheimen" ist eine Schnapsidee. Angesichts von mindestens 3.000,00 €, die man für so einen Heimplatz bezahlt, stellt sich die Frage, warum es für so viel Geld nicht möglich sein sollte, dass eine "professionelle Unterhaltung" der betreuten Alten als Bestandteil der Pflege mit angeboten wird. Was kann man eigentlich für sein Geld im Pflegebereich verlangen?
Wer kann, der soll! Objektive und rational nachvollziehbare Gründe gibt es für diese Hobbysubventionierung nicht. Der wahre Grund sind vielmehr handfeste Interessen: da Mittelschichteneltern Wähler sind, mit denen es sich die Politiker nicht verscherzen wollen, weil sie ja wieder gewählt werden möchten, werden sie an dieser Subventionen nicht rütteln.
Und auch Firmen haben als mögliche Sponsoren kein Interesse daran, an diesen Zustand etwas zu ändern, wollen Sie sich doch nicht ihre potentiellen Kunden vergraulen und somit Imageschäden und eventuelle Umsatzeinbußen hinnehmen. Eltern sowieso nicht, weil sie von dem gegenwärtigen Status Quo am meisten profitieren und ihre Kinder billig beaufsichtigen lassen können.
"Die Wahrheit ist eine Braut ohne Aussteuer"
[Francis Bacon (1561-1626)]
Und so geht das ganze verlogene Schmierentheater um die "gemeinnützigen" Vereine und ach so "wertvollen " Ehrenamtler fröhlich weiter.
Früher warb einmal ein große Firma mit dem Spruch: "Nur Gutes verdient den Namen Kraft." Aber das war einmal. Weißte Bescheid, Schätzelein?
Siehe auch:
Sport im Kontext sozialer Klassen
Sport und soziale Ungleichheit
mehr ...
Soziale Ungleichheit und Sport
PS:
Geld ist genug da - gerade bei den Kids: So verfügen allein die 5,8 Millionen Kinder im Alter von 6-13 jährigen laut der Kids-Verbraucheranalyse 2006 über eine Kaufkraft von 5,88 Milliarden Euro, die sie auch fleißig ausgeben. Auch und gerade für gute Dienstleistungen
vgl.:
Kids-Verbraucheranalyse 2007
Kids-Verbraucheranalyse 2008
Kids-Verbraucheranalyse 2015
Mitgliederenwicklung in Fitnessstudios
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">Sport treiben, musizieren, basteln, lesen, ins Kino gehen oder sich mit Freunden treffen: es gibt viele Arten, seine Freizeit zu verbringen und seinem Hobby zu frönen. Welche davon nun pädagogisch besonders wertvoll und daher zu fördern ist, <a target="_blank" href="http://www.youtube.com/watch?v=PgqpJlV1JuI">sei einmal dahingestellt</a>.</p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">Viele Kinder und Jugendliche tun es, und die Eltern sind froh, dass sie ihre Sprösslinge für ein paar Stunden nicht beaufsichtigen oder sich mit ihnen beschäftigen müssen und somit etwas mehr Zeit für sich haben. Dabei sind es allerdings nicht, wie gemeinhin angenommen, die "armen" Kinder, die in den Vereinen ihrem Hobby nachgehen, sondern die Vereine <a href="http://www.sueddeutsche.de/panorama/770/456438/text/5/" target="_blank">betreuen überwiegend Kinder aus der Mittel- und Oberschicht für wenig Geld</a>. Wenn stets öffentlich die angeblich so relevante erzieherische Bedeutung des Sports propagiert wird, profitieren also diejenigen, die das notwendige Geld für die Betreuung ihrer Kinder selbst aufzubringen können und Arme immer wieder als Legitiamtion für die Legitimation ihrer Subventionen vorschieben. (Siehe Linksammlung unten) <a href="http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/sportwissenschaft/sportdidaktik2/personal/vortragneuberruhrfestspiele24507.pdf" target="_blank">Sport trägt jedenfalls nicht per se zu einer positiven Persönlichkeitsentwicklung bei. (S.3)</a> und beim Sporttreiben gibt es <a href="http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/sportwissenschaft/sportdidaktik2/jugendarbeit_im_sportverein___vortrag_neuber_fachtagungen_2006.pdf" target="_blank">kaum Unterschiede in der Entwicklung zwischen Vereins- und Nichtvereinsmitgliedern (S.4)</a>, wie die Vereinsfunktionäre immer wieder gerne behaupten.</p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">Eine grundsätzliche Frage muss daher erlaubt sein, nämlich die, ob es eine staatliche Aufgabe ist, jemandem seine Hobbies zu subventionieren. Was ist gesellschaftlich wertvoll daran, wenn jemand seine Freizeit in einem Verein verbringt, so dass man dies auch noch staatlich unterstützen oder propagieren muss.</p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">Wer sich mit Freunden privat (etwa zum Kartenspiel, zum Bier in der Kneipe, zum Wandern, Kochen oder sonst was) trifft, wird doch auch nicht gefördert, obwohl er doch eigentlich das Gleiche macht und seine freie Zeit in Gesellschaft verbringt. In Fitnessstudios und bei anderen gewerblichen Freizeitanbietern (etwa in Freizeitparks, auf Kirmessen etc.) kann man auch Sport, Spiel und Vergnügen haben und die werden ja auch nicht staatlich unterstützt.</p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">Muss man zudem bedenken, dass Kinder im Rahmen der offenen Ganztagsschule mitunter einen neun bis Zehnstundentag haben. Das ist schon genug an staatlicher Unterstützung für die Kinder; das restliche Freizeitprogramm können die Eltern daher ruhig selbst bezahlen. Außerdem sind die Kinder nach einem langen Arbeitstag sicherlich so erschöpft, dass sie keine Lust mehr für andere Aktivitäten haben, sondern sie sicherlich auch einmal gerne ausspannen möchten und sich ihre Ruhe auch redlich verdient haben.</p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">Noch ein Wort zu Ehrenamtlichen in den Vereinen, um die ja massiv gebuhlt wird (siehe z. B. die <a target="_blank" href="http://www.dfb.de/index.php?id=11243">"Aktion Ehrenamt" des DFB</a>, die übirgens ein sehr schönes Beispiel für den egoistischen Charakter des Ehrenamtes ist). Wenn jemand ein Hobby betreibt, so muss er auch dafür sorgen, dass die Organisation dieses Freizeitvergnügens gewährleistet wird. Kann er keine Zeit dafür aufbringen, so muss gegebenenfalls einen Organisator bezahlen, der für ihn die Arbeit verrichtet. Es kann jedenfalls nicht staatliche oder gesellschaftliche Aufgabe sein, hierfür Leute zu rekrutieren, damit <a target="_blank" href="http://www.welt.de/print-welt/article675451/Der_DFB.html">Begüterte</a> ihren Hobbys für lau frönen können. Schon gar nicht dürfen Arbeitslose als Sklaven (1-Euro-Jobber) hierzu zwangsverpflichtet werden. Das wäre Ausbeutung, ein Skandal und ist durch nichts zu rechtfertigen. Auch ein freiwilliger Einsatz darf /braucht nicht propagiert werden.</p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">Liebe Hannelore Kraft: <a target="_blank" href="http://www.youtube.com/watch?v=QnQ-cWcLAZM&feature=related">Welche Drogen werden in der SPD eigentlich gereicht</a>, dass Sie so einen Unsinn verzapfen?<img style="margin: 20px; float: right;" title="Preview" src="/images/stories/hkraft3.jpg" height="236" width="157" /></p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">Auch Ihr Vorschlag, "Vorlesen in Altenheimen" ist eine Schnapsidee. Angesichts von mindestens <a target="_blank" href="http://www.vergleichen-und-sparen.de/pflegebeispiel.php">3.000,00 €</a>, die man für so einen Heimplatz bezahlt, stellt sich die Frage, warum es für so viel Geld nicht möglich sein sollte, dass eine "professionelle Unterhaltung" der betreuten Alten als Bestandteil der Pflege mit angeboten wird. Was kann man eigentlich für sein Geld im Pflegebereich verlangen?</p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;"><a target="_parent" href="http://aehrenamt.de/die-gesellschafter.html">Wer kann, der soll</a>! Objektive und rational nachvollziehbare Gründe gibt es für diese Hobbysubventionierung nicht. Der wahre Grund sind vielmehr handfeste Interessen: da Mittelschichteneltern Wähler sind, mit denen es sich die Politiker nicht verscherzen wollen, weil sie ja wieder gewählt werden möchten, werden sie an dieser Subventionen nicht rütteln.</p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">Und auch Firmen haben als mögliche Sponsoren kein Interesse daran, an diesen Zustand etwas zu ändern, wollen Sie sich doch nicht ihre potentiellen Kunden vergraulen und somit Imageschäden und eventuelle Umsatzeinbußen hinnehmen. Eltern sowieso nicht, weil sie von dem gegenwärtigen Status Quo am meisten profitieren und ihre Kinder billig beaufsichtigen lassen können.</p>
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<div style="text-align: center;">"Die Wahrheit ist eine Braut ohne Aussteuer"<a target="_blank" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Francis_Bacon"></a></div>
<div style="text-align: center;"><a target="_blank" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Francis_Bacon">[Francis Bacon (1561-1626)]</a></div>
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<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">Und so geht das ganze verlogene Schmierentheater um die "gemeinnützigen" Vereine und ach so "wertvollen " Ehrenamtler fröhlich weiter.</p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">Früher warb einmal ein große Firma mit dem Spruch: "<a target="_blank" href="http://www.markenlexikon.com/slogans_k.html">Nur Gutes verdient den Namen Kraft</a>." Aber das war einmal. <a target="_blank" href="http://www.youtube.com/watch?v=oBHhkfJK2qQ&feature=PlayList&p=A36978FFF2E6E0DE&playnext=1&playnext_from=PL&index=36">Weißte Bescheid, Schätzelein</a>?</p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">Siehe auch:</p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;"><a href="http://www.abipur.de/hausaufgaben/neu/detail/stat/53152513.html" target="_blank">Sport im Kontext sozialer Klassen</a></p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;"><a href="http://sportfak.uni-leipzig.de/~fg-sportsoziologie/documents/DFVSozialeUngleichheit07-08_000.pdf" target="_blank">Sport und Sport und soziale Ungleichheit </a></p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;"><a href="http://www.joejoe.de/sport/Sportsoziologie_Sport und soziale Ungleichheit.pdf " target="_blank">Sport und Sport und soziale Ungleichheit II </a></p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;"><a href="http://www.sport.uni-frankfurt.de/Personen/Gugutzer/downloads/SS%2009/8_Soziale%20Ungleichheit%20und%20Sport.pdf" target="_blank">Soziale Ungleichheit </a> <a href="http://www.sport.uni-frankfurt.de/Personen/Gugutzer/downloads/SS%2009/8_Soziale%20Ungleichheit%20und%20Sport.pdf" target="_blank">und Sport</a></p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;"> </p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">PS:</p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">Geld ist genug da - gerade bei den Kids: So verfügen allein die 5,8 Millionen Kinder im Alter von 6-13 jährigen laut der <span style="color: #0000ff;"> <a href="/ehapa_KVA06_Presse.pdf" target="_blank"> <span style="color: #003572;">Kids-Verbraucheranalyse 2006</span></a></span> über eine Kaufkraft von 5,88 Milliarden Euro, die sie auch <span style="color: #0000ff;"> <a target="_blank" href="/ehapa_KVA06_Praesentation.pdf"><span style="color: #003572;">fleißig ausgeben</span></a></span>. Auch und gerade für gute Dienstleistungen</p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;">vgl.:</p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;"><a href="http://www.stern.de/wissen/technik/kidsverbraucheranalyse-das-klingelnde-kinderzimmer-594739.html" target="_blank"><span style="color: #003572;">Kids-Verbraucheranalyse 2007</span></a></p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;"><a href="http://www.buzzpeople.de/2008/08/13/kids-verbraucheranalyse-2008/" target="_blank"><span style="color: #003572;">Kids-Verbraucheranalyse 2008</span></a></p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;"><a href="http://www.business-wissen.de/marketing/kids-verbraucher-analyse-kinder-nutzen-vermehrt-elektronische-medien" target="_blank"><span style="color: #003572;">Kids-Verbraucheranalyse 2009</span></a></p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;"><a target="_blank" href="http://www.bodycenter.de/news/201004/fibo-studie-2010-fuer-deutschland-belegt-fitness-stoesst-fussball-thron">Mitgliederenwicklung in Fitnessstudios</a></p>
<p style="line-height: 150%; text-align: justify;"> </p>
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